Tag 4

 

Heute mal etwas früher, doch nicht weniger kaputt...

 

Um 11:30 Uhr sind wir mit der Metro zum Frame gestartet.
Zuerst war sie auch wie gestern gefüllt, aber später wurde sie rappelvoll.

Als wir in der Metrostation in der Nähe vom Frame ankamen, erwartete uns ein heißer, endloser Marsch dorthin.
Wir hatten uns den Weg schon ausgesucht, zuerst durch die Hitze, dann durch einen kühlen, schattigen Park und dann wären wir dort.
Wir sahen eine Tankstelle im Staub, ohne wirkliche Gehwege und ohne Schatten. An der vorbei gab es einen Weg, der aber in einer Baustelle mündete.

Noch über einen großen hitzigen Parkplatz (es wehte kaum ein Lüftchen) und endlich waren wir am rettenden Park.

Wir konnten sogar unsere Tageskarte benutzen, um hineinzukommen und auf hatte er auch, juhu!
Leider hatten wir die Rechnung ohne den Aufsichtsmann gemacht, denn er fragte uns, wo wir hinwollen.
Als er hörte, dass wir zum Frame wollen, sagte er, dass wir dann ganz außen herum müssen. IN SENGENDER SONNE OHNE SCHATTEN!
Sven versuchte noch, aus ihm herauszubekommen, warum, aber es hatte keinen Sinn, wir mussten den beschwerlichen Weg nehmen.
Ein süßes Hochhaus habe ich zwischen den Baustellen noch gesehen.

Und dann gings auf den endlosen Weg bis zum Horizont. Das erste Baustellenhochhaus spendete noch Schatten, aber bei 39 °C war das auch keine Abkühlung, zumal hier die Luft stand.

Eigentlich schien der hübsche Frame schon so nah.

Aber die Sonne brannte gnadenlos und der Weg nahm kein Ende.

Endlich, endlich auf dem Gelände angekommen, Eintritt bezahlt (es gibt übrigens keinen freien Eintritt für 60+ mehr).

Nun wollten wir nur noch aus der Hitze heraus und uns drinnen ein kühles Plätzchen suchen und die Aussicht genießen.

Noch am Fuße entlang, um den Frame herum, gab es nur Bänke HINTER dem Zaun, wie toll.

Hier sieht man schön den Glasboden, auf dem man entlang gehen kann.

Aber noch war es ein langer Weg bis nach oben, denn zuerst waren wieder endlose Gänge und Rolltreppen und Abfertigungen wie am Flughafen und Feuerzeuge abgeben usw. und dann kamen wir wieder durch einen Museumtrakt, in dem Relikte des alten Dubai ausgestellt waren.

Dann fuhren wir mit dem Lift endlich hoch. Wie ihr sehen könnt, gab es auch hier keine winzige Möglichkeit, die wehen Füße mal hochzulegen und sich auszuruhen.
In der Mitte der Glasweg.

Die tollen Fenster hatten es mir im Internet schon immer angetan und sie sehen genauso toll in Natura aus.

Auch der Walk auf dem Glasboden, der durchsichtig wurde, wenn man ihn betrat, war ein schön, schauriges Erlebnis. Besser noch, als der Glasbalkon in Chicago. Hier der Film vom Walk.

Da uns der Schweiß in die Augen lief, holte ich mir noch schnell eine Papierserviette und dann fanden wir auch nichts Interessantes mehr zum anschauen. So fuhren wir wieder herunter, mussten wieder durch einen Souvenirshop und fanden draußen eine Schattenbank auf der wir unser letztes Wasser tranken.
Wir hatten keine Lust, zur Metro zurück zu wandern und auch keine Lust zu schauen, welcher Bus wohin fährt und ließen uns per Taxi zum Gewürzsouk bringen.
Bei der Holzfront gehts hinein.

Und so sah es drinnen aus.

Es duftete herrlich orientalisch aus allen Ecken. Gleich beim ersten Stand sprach uns ein netter Verkäufer an und machte ein Ratespiel mit uns. Das war der perfekte Einstieg für ihn, denn er zeigte uns ein Gewürz und fragte, was wir denken, was es ist. Es war eine getrocknete Limone. Dann etwas gelbes, das aussah, wie eine Banane (links unten im Bild). Es war Schwefel, der gut sein soll, wenn man Hautentzündungen hat. Dann Weihrauch, den hatte ich erkannt. 

Dann etwas, das aussah, wie Kandiszucker (rechts unten). Er meinte, wir sollen mal mit hineinkommen (was ich eigentlich vermeiden wollte), er wolle uns etwas zeigen. Als wir drin waren, gab er uns eine schokoladenüberzogene verpackte Dattel, die wir probieren sollten und jedem einen eingeschweißten Becher Wasser. Wir wussten, dass das eine Verkaufsmasche war, aber er war irgendwie lieb. Dann zündete er einen Räucherstein an, der golden war und die Finger auch golden färbte, als er ihn uns zeigte. Darauf streute er ein paar Klümpchen von dem "Kandiszucker" und fächelte den Rauch zu uns. Der war so streng und roch nach Pfefferminz, dass danach meine Nase für eine Stunde lief...
Wir wollten aber nichts kaufen und er gab uns seine Visitenkarte. Wir sollten uns an ihn wenden, wenn wir irgendetwas brauchen. Seeehr nett und gar nicht beleidigt, dass wir wieder weggingen.

Wir schlenderten noch etwas durch die Gassen, wurden 1000x angesprochen und angefasst, was wir gar nicht mochten. Mir wurden einfach Tücher auf die Schultern gelegt, mit denen ich einfach weiter ging, bis sie sie wieder wegnahmen und dann waren wir aus dem Trubel heraus in kleinen Gassen, wo wir auch irgendwo im Schatten eine Bank fanden.

Schnell waren wir beim Gold-Souk.

Auch hier wurden wir von allen Seiten genervt und mochten uns gar nicht lange an den Schaufenstern aufhalten.
Obwohl die spannend waren. Zum Beispiel dieses hier. Zu welchem Anlass trägt man so einen Panzer. Und trägt man ihn nur vorne als Schutzschild oder auch hinten zur Abwehr???

Auch ein Goldkleid konnte man dort erwerben und es ist dort alles aus echtem Gold!

Dann machten wir uns auf zur U-Bahn, die in einem guten Marsch zu erreichen war. Auf dem Weg dorthin musste ich unbedingt etwas kaltes trinken und wir fanden einen Iraner, bei dem man draußen im Schatten und Wind sitzen konnte und bei dem Sven endlich mal sein Schawarma essen wollte. Hähnchenfleisch in einer Teigtasche, so ähnlich wie Döner Kebab. Da der Verkäufer kein Wort verstand, nahmen wir Cola, da hellte sich sein Gesicht auf.

Mit war zu warm zum Essen, aber probiert habe ich es und es ist total lecker.
Überrascht hat uns der Preis für 2 Cola und 1 Schawarma zusammen 12 Dirham = 3 €. Wo man schon für eine Cola in Tourigegenden 40 Dirham = 10 € zahlt.
Er liegt auf der Stecke Gold-Souk links, wenn man schon die U-Bahnstation sieht und heißt: Irani (oder so).
Neben einem Teppichladen in der Al Khor St., auf Google gefunden, war er aber noch nicht da.
https://www.google.com/maps/@25.2700961,55.2958042,3a,75y,179.11h,82.34t/data=!3m6!1e1!3m4!1suCwm0_1pUSNe9AJCKuNWgw!2e0!7i13312!8i6656

Gestärkt und nicht mehr durstig konnten wir den restlichen, teils unbefestigten Weg zur U-Bahn gut zurücklegen.

Und hier noch ein Gullydeckel für mein Mütterchen.

Und so sieht es in der U-Bahnstation aus, die wir per Fahrstuhl nach unten erreichten.

Es war wieder ein Gedrängel, aber jeder hatte seinen Griff zum Festhalten, also nicht schlimm.

Da wir immer noch laufen konnten, fuhren wir zum Schluss mit der U-Bahn und Metro zur "Mall of the Emirates", die nur 2 Stationen von unserem Hotel entfernt liegt. Sie ist nach der Dubai Mall das 2. größte Einkaufszentrum in Dubai, wurde im September 2005 eröffnet und 2015 noch einmal erweitert. Mit einer Verkaufsfläche von 223.000 qm bietet sie alles, was das Herz begehrt, hier finden mehr als 700 Geschäfte und 100 Cafés aus aller Welt ihren Platz, sogar einen Riesensupermarkt im Erdgeschoss gibt es. Täglich (auch Sonntags) geöffnet von 10-24 Uhr.
Und ich fand, dass sie noch schöner war, als die Dubai Mall, die ja schon 1000x schöner als die Marina Mall war.
Sie ist etwas kleiner, dafür aber irgendwie so liebevoll gestaltet. Hier ein Filmchen.

Und die riesige Glaskuppel war wirklich der Hammer. Sie überzieht die ganze Mall. Ein Bild zeigt gar nicht diese Ausmaße.

Hier ein paar Impressionen.

Drei sehenswerte Stockwerke.

Wir hatten uns schon gewundert, warum so viele Geschäfte Wintermäntel, -jacken und Wollpullover anboten, wo es hier doch nie kalt ist.

 

Nun wurde uns klar, wofür.

Sie haben in der Wüste bei 40 °C Außentemperatur ein Winterwonderland geschaffen, in dem die Leute mit ihren Kindern Spaß beim Ski- und Schlittenfahren hatten, Bob und Kugeln schlitterten Abhänge hinunter und sogar einen Lift gab es dort. Verrückt! Filmlink.

Es heißt "Ski Dubai" und ist Dubais größte Indoor-Skihalle. Hier kann man mitten in der Wüste Ski oder Snowboard fahren oder rodeln. Von der Mall aus hat man bereits einen guten Blick in die Skihalle.

Die Skihalle mit 5 Pisten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade ist immer geöffnet. Auch die Höhen und die Gefälle der Pisten sind unterschiedlich. Die größte Piste ist 400 Meter lang und etwa 60 Meter hoch. Als erste Indoor-Skipiste ist sie offiziell sogar eine schwarze Piste mit besonders hohem Schwierigkeits-Level.

Man kann einen Ski-Pass für 2 Stunden oder einen Snow Classic Tagespass (keine Skifahrten im Preis enthalten, aber Bob-Bahn- und Kletterwandnutzung, Sessellift, Eishöhle oder mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h den sogenannten Mountain Thriller hinunterfahren) erwerben. Ski-Kleidung und -Ausrüstung kann man leihen und ist bereits im Preis inbegriffen. 

 

 

Um 17:30 Uhr waren wir wieder im Hotel und froh, das alles gesehen zu haben und bis auf den Horrorweg zum Frame war alles ganz wunderbar.

 

Ach ja, morgen braucht ihr nicht gucken, da ist Ruhetag bei uns :)

Kommentare: 1
  • #1

    Mama (Donnerstag, 03 Oktober 2019 22:59)

    Nun habt Ihr endlich auch den "Frame" - der wie ein gewaltiger Bilderrahmen erscheint, erkundet. - Oh was für eine Strapaze, da hinzukommen. - Den ruhigen Tag morgen werdet Ihr genießen!
    Vielen Dank für das Foto mit dem Gully-Deckel - er wird sich in meiner Sammlung hervortun.
    Eine Gute Nacht wünsche ich Euch!!!